Immobilienkauf: Was Sie in der Corona-Krise beachten müssen

Auch in Krisenzeiten geht das Leben zweifellos weiter. Sofern Sie einen Immobilienwunsch hegen, sollten Sie bei dessen Realisierung allerdings einige Punkte beachten. Im folgenden Beitrag erläutern wir Ihnen, welche das sind.

04.06.2020
  • Lesezeit ca. 3 Minuten
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    04.06.2020
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Mann und Frau vor Notebook
© Andrey_Popov/www.shutterstock.com

Viele Menschen träumen von der eigenen Immobilie. Denn egal, ob es sich dabei um eine Eigentumswohnung oder ein Eigenheim handelt – Immobilienbesitz bringt verschiedene Vorteile mit sich. Zum Beispiel die Tatsache, dass es sich dabei praktisch um die einzige Altersvorsorge handelt, von der Sie bereits im Laufe Ihres Berufslebens profitieren. Familien mit Kindern sind dagegen die Vorzüge sicher ebenso wichtig, die ein eigenes Haus mit Garten für sie mit sich bringt.

Viele Fragezeichen in Zeiten von Corona

Allerdings verursacht die aktuelle Pandemie bei vielen Menschen mit Immobilienwunsch große Unsicherheiten. Einerseits zum Beispiel wegen möglicher Preisschwankungen an den Immobilienmärkten, welche die Krise verursacht. Als Betroffener haben Sie womöglich aber auch Angst vor den vielleicht drohenden finanziellen Auswirkungen von Kurzarbeit oder gar Jobverlust. Solche Ereignisse hätten zweifellos weitreichende Konsequenzen für die Realisierbarkeit von Immobilienfinanzierungen. Nicht zuletzt stellt sich für viele Interessierte die Frage, welchen Zinsentwicklungen Immobilienfinanzierungen zukünftig aufgrund der Krise unterliegen werden. Denn auch diese haben maßgeblichen Einfluss auf die Bedingungen eines Immobilienerwerbs.

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Die Preisentwicklung in der Krise

Fakt ist: Bislang hat das Virus zu keinen nennenswerten Preisveränderungen am Immobilienmarkt geführt. Allerdings gehen viele Immobilienexperten davon aus, dass insgesamt gesehen zumindest leichte Preisnachlässe möglich sind. Denn vermutlich halten sich potenzielle Käufer aufgrund der Krise beim Kauf eher zurück. Zudem werden Bundesanleihen unattraktiver, was wegen steigender Renditen indirekt zu steigenden Bauzinsen führt. Auch das würde letztendlich die Nachfrage belasten. Deshalb kann es durchaus sein, dass zumindest kleinere Einsparungen möglich sind, wenn Sie als Immobilieninteressent noch etwas abwarten.

Allerdings gilt das – sofern diese Vorhersagen überhaupt eintreffen – nur für den Gesamtmarkt. Bezogen auf Ballungszentren gehen Experten von einer weiterhin sehr robusten Nachfrage aus. Da in diesen Regionen zuletzt stark steigende Immobilienpreise zu beobachten waren, wird es also trotz Pandemie regional mehr oder weniger große Preiszuwächse geben. Ob ein Abwarten finanziell lohnt oder sogar eher schadet, hängt vermutlich also in erster Linie davon ab, wo Ihre Traumimmobilie zu finden ist bzw. gebaut werden soll.

Mögliche Entwicklung der Finanzierungszinsen

Wie bereits erwähnt, gehen viele Fachleute von leicht steigenden Bauzinsen aus – aufgrund steigender Renditen bei Bundesanleihen. Laut ImmoScout24-Zinsbarometer traf diese Erwartung zumindest auf Monatssicht bis Mitte Mai 2020 tatsächlich ein. Danach verteuerten sich Finanzierungen unterschiedlicher Laufzeiten im Schnitt leicht. Finanzierungen mit 15-jährige Zinsbindung etwa legten auf Monatssicht um 0,05 Prozent p.a. zu. Bei Zinsbindungen mit 20 Jahren Laufzeit war ein Zuwachs von 0,01 Prozent jährlich zu beobachten. Allenfalls 10-jährige Zinsbindungen waren um 0,02 Prozent p.a. geringfügig günstiger, während die Zinssätze 5-jähriger Finanzierungen im Schnitt unverändert blieben.

Aktuelle Zinssätze für die Immobilienfinanzierung

ZinsbindungZinssatzVeränderung bis Mitte 05/2020*
5 Jahre0,6 Prozent p.a.+/- 0,0 Prozent p.a.
10 Jahre
0,62 Prozent p.a.- 0,2 Prozent p.a.
15 Jahre
0,94 Prozent p.a.+ 0,05 Prozent p.a.
20 Jahre
1,09 Prozent p.a.+ 0,01 Prozent p.a.

*durchschnittliche Veränderung von Mitte April bis Mitte Mai 20202, Quelle: ImmoScout24-Zinsbarometer

Grundsätzlich gilt auch dabei natürlich weiterhin, dass Sie sich als Kreditnehmer in Zeiten niedriger Zinsen für eine möglichst langfristige Zinsbindung entscheiden sollten. Denn das schafft Ihnen langfristig Planungssicherheit und verhindert, dass sich Ihre Finanzierung bei früherem Zinsbindungsablauf plötzlich (womöglich deutlich) verteuert. Ungeachtet der jüngsten leichten Zinserholung bewegen sich die Zinsen für Immobilienfinanzierungen nach wie vor auf einem historisch niedrigen Niveau.

Was für Besichtigung, Notarbesuch und Umzug gilt

Viele Immobilieninteressenten haben aktuell auch Fragen rund um den praktischen Umgang mit der Krise. So zum Beispiel im Zusammenhang mit Besichtigungen von Objekten. Eine Besichtigung Ihrer Wunschimmobilie ist grundsätzlich weiterhin möglich, sofern keine Ausgangssperre verfügt wird. Jedoch führen Makler und Immobilienunternehmen derzeit aus Sicherheitsgründen häufig nur Einzelbesichtigungen durch. Einige Unternehmen bieten jedoch auch vermehrt die Möglichkeit von Video-Führungen an.

Wird es im Zusammenhang mit dem Immobilienerwerb konkret, ist ein Notartermin unabdingbar. Hat Ihr Wunschnotar weiterhin geöffnet, stehen Ihnen dessen Dienste wie gewohnt zur Verfügung. Was Notare betrifft, lassen selbst Bundesländer mit Ausgangsbeschränkungen Besuche weiterhin zu.

Umziehen ist Ihnen auch bei verfügter Ausgangsbeschränkung weiterhin erlaubt. Allerdings dürfen nur Menschen helfen, die innerhalb des gleichen Haushalts wohnen. Oder aber professionelle Umzugsunternehmen, die weiterhin in gewohnter Weise tätig sein dürfen.

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