ETFs - Anlagestrategie mit Potenzial

Wer in ETFs investiert, nutzt eine breite Streuung in verschiedene Wertpapiere, ohne die jeweiligen Einzelwerte direkt zu kaufen. ETFs sind kostengünstig und eignen sich auch für regelmäßige und kleine Sparbeträge.

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Abstrakte ETF Abbildung
© Vintage Tone/www.shutterstock.com

Die Abkürzung ETF steht für Exchange Traded Funds - zu deutsch börsengehandelte Fonds. Im Gegensatz zu herkömmlichen Investmentfonds, die meist aktiv von einem Fondsmanagement verwaltet werden, das regelmäßig die Vermögenszusammensetzung des Fonds ändert, bilden ETFs in der Regel ganze Wertpapierindizes wie zum Beispiel den DAX ab und verändern nicht fortwährend ihre Strategie.

Welche Vorteile bieten ETFs im Vergleich zu einem Direktinvestment in ein Wertpapier?

ETFs werden für viele unterschiedliche Anlageklassen wie zum Beispiel Aktien, Rohstoffe und festverzinsliche Wertpapiere angeboten. Die Anlage in einen ETF bietet dem Anleger die Möglichkeit, in ganze Märkte zu investieren, ohne die jeweiligen Einzelwerte kaufen zu müssen. Ein entscheidender Vorteil dabei ist, dass Anleger auch mit relativ kleinen Beträgen an der Entwicklung ganzer Märkte partizipieren und gleichzeitig die Strategie einer breiten Risikostreuung verfolgen können. Das Beispiel DAX (Deutscher Aktienindex) verdeutlicht dies. Beim DAX handelt es sich um einen Aktienindex, der die Entwicklung der Aktien der 40 größten deutschen Aktiengesellschaften abbildet. Wichtig dabei: Der Wert des DAX in Punkte ermittelt sich nicht aus der einfachen Addition der Aktienkurse der jeweiligen Einzelwerte, sondern er berücksichtigt eine Gewichtung der einzelnen Unternehmen nach ihrer Streubesitz-Marktkapitalisierung.

Will man als Anleger nun an der Entwicklung der Aktien genau dieser im DAX abgebildeten Unternehmen partizipieren, müsste man theoretisch von jedem Titel der im DAX vertretenen Unternehmen (mindestens) eine Aktie kaufen. Mit einem ETF, der die Wertentwicklung des DAX abbildet, spart man nicht nur den Aufwand für eine Vielzahl von Einzelorders, in ETFs kann auch mit Kleinbeträgen investiert werden.

Auch die Folgekosten sind bei einem ETF im Vergleich zu einem herkömmlichen Investmentfonds sehr viel niedriger. Das liegt daran, dass bei einem ETF im Gegensatz zu einem konventionellen Investmentfonds kein teuer bezahlter Fondsmanager für die Disposition der Vermögenswerte der Fondsgesellschaft zuständig ist, sondern ein vorher bestimmter Index mithilfe eines Computeralgorithmus nachgebildet wird. Während konventionelle Investmentfonds Ausgabeaufschläge oder Rücknahmeabschläge von bis zu fünf Prozent der Anlagesumme berechnen, liegen die jährlichen Kosten der ETFs meist bei weniger als 0,3 Prozent Kurswertes.

Für wen eignen sich ETFs?

ETFs eignen sich besonders für Börseneinsteiger und Anleger, die auch mit kleinen Beträgen am Börsengeschehen partizipieren wollen. Auch für regelmäßige Sparbeträge bieten sich ETFs an, insbesondere auch vor dem Hintergrund, dass Sparkonten derzeit keine Verzinsung bieten. Aber Vorsicht: Auch wenn ein ETF im Vergleich zu einem Einzelwert eine breite Risikostreuung bietet, die Geldanlage in einen Exchange Traded Funds stellt immer auch ein Investment in Werte dar, deren Marktpreise schwanken. So steigt beispielsweise der Kurs eines ETF auf den DAX entsprechend der Kurssteigerung des DAX, analog dazu fällt der Wert des ETF aber auch entsprechend, wenn sich der Kurs des DAX negativ entwickelt. Historische Daten zeigen allerdings, dass sich zum Beispiel die großen Aktienindizes über längere Zeiträume stets positiv entwickelten und die Rendite um ein Vielfaches höher ist als beispielsweise auf dem Sparbuch. ETFs sind daher besonders für Anleger geeignet, die ein langfristiges Anlageziel verfolgen, zum Beispiel im Rahmen der persönlichen Altersvorsorge. Gleichzeitig sind ETFs aber ebenso flexibel wie andere Wertpapiere, indem sie genauso leicht an der Börse gehandelt werden können. Somit kann nicht nur schnell auf Marktveränderungen reagiert werden, auch bei einem unvorhergesehenen Finanzbedarf ist die kurzfristige Monetarisierung in der Regel jederzeit möglich.

Die noch relativ junge Anlageform der Exchange Trades Funds - die ersten ETFs kamen Anfang der Neunzigerjahre des letzten Jahrhunderts auf - hat in den vergangenen Jahren rasant an Beliebtheit gewonnen und zwar sowohl bei privaten Sparern als auch bei institutionellen Anlegern. Das Gesamtvolumen des weltweit in ETFs investierte Vermögens hat von 417 Mrd. US-Dollar im Jahr 2005 auf 6.181 Mrd. US-Dollar im Jahr 2019 zugenommen, mit anhaltend steigender Tendenz.

Worin unterscheiden sich ETFs untereinander?

ETFs sind in vielen Anlageklassen verfügbar. Ob auf Aktien- oder Rohstoffindizes, Rentenpapiere, einzelne Unternehmensbranchen oder ganze Wirtschaftsregionen, ETFs bieten ein breites Spektrum an Anlageklassen. Zudem kann unterschieden werden zwischen ETFs, die entsprechend des zugrundeliegenden Indizes Wertpapiere tatsächlich physisch kaufen und in einem Depot hinterlegen oder synthetischen ETFs, deren Wertentwicklungen analog zum abgebildeten Index von einer Bank garantiert werden. Darüber hinaus unterscheidet man zwischen ausschüttende ETFs, die erhaltende Gewinnausschüttungen an ihre Investoren weiterleiten und thesaurierende ETFs, die erhaltende Gewinne gleich wieder anlegen.

Für welchen ETF soll ich mich entscheiden?

Für welchen ETF Sie sich entscheiden, hängt von Ihrer Risikobereitschaft ab. Denn auch wenn das Investment in einen ETF mit einer breiten Risikostreuung einhergeht, wirtschaftliche Fehlentwicklungen können nicht nur einzelne Unternehmen treffen, sondern sich auch negativ auf ganze Einzelmärkte, Branchen und Regionen auswirken. ETFs auf Rentenpapiere mit einem erstklassigen Rating sind sicher risikoärmer als ETFs auf exotische Start-up-Unternehmen. Grundsätzlich gilt auch bei den ETFs: Sicherheit geht in der Regel zulasten der Rendite und umgekehrt. Aufgrund der Vielzahl der verfügbaren ETFs ist eine professionelle Beratung unerlässlich.

Wichtiger Hinweis: Bitte beachten Sie, dass die hier aufgeführten Informationen keine Anlageempfehlung des Autors beziehungsweise des veröffentlichenden Portals darstellen.

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