4 Möglichkeiten, in Immobilien zu investieren

Immobilien sind eine beliebte Geldanlage. Vielen Anlegern geht es dabei längst nicht mehr um das altbekannte Eigenheim. Sie profitieren auch vom breiteren Markt. Gerade bei steigender Inflation ist die Immobilienbranche eine gute Möglichkeit, sein Geld gewinnbringend anzulegen.

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Neubau an einer Straße
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Es gibt viele Wege, Immobilien als Kapitalanlage zu nutzen. Neben dem klassischen Haus- oder Wohnungskauf kommen auch Aktien, Anleihen, Fonds oder Crowdinvesting infrage. Die verschiedenen Anlagemöglichkeiten bieten Vor- und Nachteile – je nachdem, welche Ziele und Vorstellungen der Anleger mitbringt.

Welche Anlageform ist die richtige?

Wichtig für die Wahl der Anlageform sind vor allem die Risikoverteilung, die Investitionshöhe, die Kapitalbindung, die Möglichkeit der Selbstbestimmung sowie anfallende Kosten und Zeitaufwand. Folgende Fragen sollten Anleger deshalb vorab klären:

Risikoverteilung

Wie viel Risiko möchte ich eingehen? Will ich alles auf eine Karte setzen und mein ganzes Kapital in eine Immobilie investieren? Oder streue ich meine Anlage breit, sodass sich auch das Verlustrisiko verringert?

Investitionshöhe

Wie viel Geld steht mir zur Verfügung? Möchte ich nur Kleinbeträge anlegen oder hohe Summen investieren? Gibt es eine Mindestanlagesumme?

Kapitalbindung

Wie lange kann ich auf mein Geld verzichten? Bekomme ich finanzielle Schwierigkeiten, wenn ich es anlege und über eine längere Zeit nicht darauf zugreifen kann? Wie lang ist die Kapitalbindung?

Selbstbestimmung

Ist es mir wichtig, ein Mitbestimmungsrecht zu haben? Möchte ich die Immobilienprojekte selbst aussuchen, in die ich investiere? Oder lasse ich die Geldanlage von jemand anderem verwalten?

Kosten und Aufwand

Wie hoch sind die Kosten, die für Vermittlung, Makler, Verwaltung, Instandhaltung oder Ähnliches anfallen? Und wie viel Zeit bzw. Eigenarbeit muss ich aufbringen?

Immobilienkauf

Die gängigste Variante, sein Geld in Immobilien zu investieren, ist der Kauf einer Wohnung oder eines Hauses. Oft wird das Eigenheim als Bestandteil der Altersvorsorge angestrebt. Der Immobilienkauf bietet sich aber ebenso an, um Rendite mit Mieteinnahmen zu erzielen. Auch eine eigene Ferienimmobilie kann sich lohnen. Manche Anleger kaufen auch günstige, gebrauchte Immobilien, um sie auf Vordermann zu bringen und dann mit Gewinn zu verkaufen.

Gerade in Zeiten der niedrigen Zinsen bietet sich der Kauf eines Hauses oder einer Wohnung an. Mit guter Planung können Anleger sich historisch niedrige Zinsen sichern. Prognosen zufolge steigen Miet- und Kaufpreise, wodurch sich sowohl bei der Vermietung als auch beim Wiederverkauf gute Aussichten ergeben. Allerdings ist zu beachten, dass der Immobilienbesitz meist mit hohen Instandhaltungs- und Renovierungskosten verbunden ist und dass auch der Zeitaufwand groß sein kann. Besonders Vermieter müssen mit viel Verwaltungsaufwand rechnen. Darüber hinaus sollten Käufer sich bewusst machen, dass sie ein gewisses Risiko eingehen und sich deshalb vor dem Kauf gut informieren sollten. Denn meist wird hier das ganze Kapital auf eine Karte gesetzt.

Immobilienaktien

Wer nicht so hohe Summen aufwenden kann oder möchte, um eine Immobilie zu kaufen, kann in Immobilienaktien investieren. Mit Immobilienaktien erwerben Anleger Anteile an Unternehmen, die Immobilien entwickeln, herstellen und/oder vermarkten. Dabei kann es sich sowohl um große Hausverwaltungen oder Wohnungsbaugesellschaften handeln als auch um Makler oder Baufirmen. Der Immobilienboom der vergangenen Jahre hat für steigende Aktienkurse gesorgt, was die Anlage attraktiv und renditestark macht. Allerdings dürfen Anleger nicht vergessen, dass auch Immobilienaktien von starken Kursschwankungen betroffen sein können. Die hohe Bewertung der Aktien kann also auch in einem tiefen Fall und somit im Totalverlust enden. Wer aber klug investiert und gewisse Regeln am Aktienmarkt befolgt, kann das Risiko verringern und hohe Rendite erzielen.

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Immobilienfonds

Interessenten, die sich am Aktienmarkt nicht gut auskennen und die Verantwortung lieber abgeben möchten, sind mit Immobilienfonds gut beraten. Hier wird das Geld von professionellen Fondsmanagern verwaltet und investiert. Aufgrund ihrer Erfahrung können Fondsmanager oft hohe Renditen erzielen und das Verlustrisiko gekonnt auf mehrere Objekte verteilen. Dadurch können auf den Anleger allerdings hohe Vermittlungs- und Verwaltungsgebühren zukommen. Außerdem muss zwischen offenen und geschlossenen Immobilienfonds unterschieden werden. Beim offenen Immobilienfonds haben Anleger deutlich mehr Flexibilität. Meist befinden sich im Portfolio viele Objekte und es besteht ein unbegrenztes Investitionsvolumen, sodass immer neue Investoren hinzukommen können. Umgekehrt können Anleger ihre Anteile auch jederzeit verkaufen. Bei geschlossenen Immobilienfonds ist das Volumen allerdings von vornherein beschränkt. Sobald alle Anteile verkauft sind, wird der Fonds geschlossen. Anleger müssen ihre Anteile bis zum Ende der Laufzeit halten. Sie können also nicht jederzeit verkaufen. Darüber hinaus sind meist Mindestanlagesummen vorgeschrieben. Wer genug Geld zur Verfügung hat, in den nächsten Jahren nicht darauf zugreifen muss und sich den Verwaltungsaufwand eines direkten Immobilienkaufs ersparen will, kann also über einen geschlossenen Immobilienfonds nachdenken.

Immobilien-Crowdinvesting

Wer nicht in Aktien investieren möchte aber auch nicht das nötige Kapital für einen direkten Immobilienkauf aufbringen kann oder will, sollte über das sogenannte Crowdinvesting nachdenken. Hierbei handelt es sich um einen relativ neuen Trend, der sich immer mehr durchsetzt.

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Investoren können schon mit kleinen Beträgen einsteigen. Sie werden damit Teil der „Crowd“ (engl. für Menschenmenge), die gemeinsam Geld zur Verfügung stellt. Mit den einzelnen Beträgen soll eine gewisse Summe erreicht werden, um ein Projekt zu finanzieren. Oft wird so auch Geld für Immobilienprojekte gesammelt. Meist wird Crowdinvesting über Online-Plattformen abgewickelt. Somit ist die Handhabung einfach und es entstehen keine hohen Vermittlungs- oder Verwaltungskosten. Für viele Sparer ist Crowdinvesting deshalb zugänglicher als die Börse. Dank relativ kurzer Laufzeiten und der geringen Beträge sind Anleger außerdem flexibel. Sie können gleichzeitig in mehrere verschiedene Immobilienprojekte investieren und so ihr Risiko minimieren.

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