Sparen mit ETFs – Wie funktioniert das?

Viele Deutsche stehen ohne jegliche Ersparnisse da. Das hat bereits Anfang des Jahres eine Studie der Privatbank ING ergeben. Für viele Menschen bleibt am Ende des Monats kaum Geld übrig, das sie zur Seite legen können. Und selbst wenn sie kleine Raten in ein Sparbuch einzahlen, wächst ihr Vermögen aufgrund der niedrigen Zinsen nur schleppend. Eine Alternative, die deshalb immer beliebter wird, sind ETF-Sparpläne. Schon mit 25 Euro im Monat können sich Sparer beteiligen und hohe Renditen erwarten.

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Prognose
© Acharaporn Kamornboonyarush/www.pexels.com

Dank sogenannter ETF-Sparpläne können Sparer auch mit kleinen monatlichen Beträgen hohe Summen ansparen. In der von Stiftung Warentest herausgebrachten Zeitschrift „Finanztest“ wurde berechnet, wie viel ein ETF-Sparplan in den letzten 30 Jahren eingebracht hätte. „Mit einer Sparrate von 25 Euro pro Monat hätten Anleger am Ende 27 600 Euro, mit einer Sparrate von 50 Euro pro Monat 55 200 Euro und mit einer Monatsrate von 100 Euro sogar 110 400 Euro erzielt“, heißt es.

Zum Vergleich: Wer 30 Jahre lang jeden Monat 25 Euro zur Seite legt, kommt am Ende auf eine Summe von 9.000 Euro. Eine hohe Rendite sorgt in diesem Fall aber dafür, dass sich der Sparbetrag mehr als verdreifacht hat. Wie hoch die Rendite ausfällt, ist von Sparplan zu Sparplan unterschiedlich. Finanztest hat sich für das Rechenbeispiel am Aktienindex MSCI World angelehnt. Die Rendite lag bei 6,7 Prozent pro Jahr. Außerdem wurden Sparplankosten großzügig einkalkuliert.

Unkomplizierter Aktienhandel für Einsteiger

ETFs (Exchange Traded Funds) sind börsengehandelte Indexfonds, durch die sich Anleger an verschiedenen Unternehmen und deren Entwicklungen beteiligen können. Bei einem ETF-Sparplan zahlen sie dazu regelmäßige Raten in einen von ihnen gewählten Indexfonds ein, in dem sich Anleihen mehrerer Unternehmen befinden.

ETF-Sparpläne sind für Anleger besonders einfach und unkompliziert. Sie eignen sich für Sparer, die ihr Vermögen durch hohe Rendite steigern möchten, sich auf dem Aktienmarkt aber nicht gut genug auskennen, um hier selbst aktiv zu werden. Denn die meisten ETFs sind passiv verwaltete Fonds. Anleger müssen also lediglich ein Depotkonto bei einer Bank eröffnen, sich für einen ETF entscheiden und ihre monatliche Sparrate festlegen. Bei vielen Direktbanken (z.B. Onvista, ING, Postbank) ist der Abschluss online mit wenigen Klicks möglich. Direktbanken sind auch eine gute Anlaufstelle, weil Filialbanken und Sparkassen oft nicht über ein so hohes Angebot an ETFs verfügen oder diese gar nicht anbieten. Grund sind die niedrigen Verwaltungsgebühren, die der Anleger zahlt – für viele Banken lohnen sich ETF-Sparpläne schlichtweg nicht.

Welche Vorteile haben ETFs?

Finanztest empfiehlt das ETF-Sparen, weil es für Sparer und Anleger viele Vorteile hat. ETFs sind demnach:

  • Preiswert – sowohl die Kaufkosten als auch die laufenden Kosten für das Depot sind sehr gering. Besonders günstig sind ETF-Sparpläne bei Direktbanken.
  • Flexibel – ETF-Sparpläne sind für den Anleger komplett unverbindlich. Sie können jederzeit eröffnet und wieder gekündigt werden. Die Sparraten können angepasst oder ausgesetzt werden. Auch Einmalzahlungen sind meist möglich.
  • Unkompliziert – ETFs folgen einem vorgegebenen Börsenindex. Sie müssen nicht regelmäßig kontrolliert werden und der Erfolg hängt nicht von Entscheidungen des Anlegers oder eines Fondsmanagers ab. Abgesehen von allgemeinen Börsenschwankungen erwarten den Anleger keine Überraschungen.
  • Vielseitig – Die Auswahl an möglichen ETFs ist riesig. Anleger können sich hier frei entscheiden und ihr Geld ganz nach eigenen Vorstellungen anlegen. Wer zum Beispiel Wert auf Nachhaltigkeit legt, kann auch einen entsprechenden Sparplan auswählen.
  • Abgesichert – Zwar sind Kursschwankungen an der Börse möglich. Allerdings müssen Anleger sich nicht vor einer Bankpleite fürchten. In diesem Falle sind ihre Fondsanteile geschützt.

Gibt es Risiken für Anleger?

Wie oben bereits erwähnt, sind ETFs von Kursschwankungen betroffen. Deshalb eignen sie sich nicht für Anleger, die zu hundert Prozent auf Nummer sicher gehen möchten oder die jederzeit auf ihr volles Vermögen zugreifen möchten. Denn beim ETF-Sparen geht es vor allem um eines: Ausdauer. Je länger die Laufzeit, desto höher das Renditepotenzial. Das haben zumindest die letzten Jahre gezeigt. „In der Vergangenheit sind Anleger für das eingegangene Risiko fast immer gut entlohnt worden, wenn sie geduldig genug waren, um zwischenzeitliche Kurseinbrüche auszusitzen“, heißt es in Finanztest.

Welche ETFs sind empfehlenswert?

Damit sich ein ETF für den langfristigen Vermögensaufbau eignet, sollte er einen breiten internationalen Aktienindex abbilden. Hierin sind viele unterschiedliche Unternehmen aus verschiedenen Branchen und Ländern vertreten. Auf diese Weise wird der eingezahlte Sparbetrag breit gestreut, wodurch das Verlustrisiko deutlich sinkt. Finanztest empfiehlt daher Sparpläne auf Weltindizes oder Europaindizes.

MSCI World: Mehr als 1.600 Unternehmen aus 23 Industrieländern.

MSCI All Country World: Knapp 2.800 Unternehmen aus 47 Ländern, dazu zählen auch Schwellenländer wie China oder Brasilien.

FTSE All-World: Über 3.200 Unternehmen aus 48 Ländern, dazu zählen auch 23 Schwellenländer.

MSCI World Socially Responsible: Rund 400 Unternehmen aus 23 Industrieländern.

Dow Jones Global Sustainability: Rund 500 Unternehmen aus 35 Industrie- und Schwellenländern.

MSCI Europe: Rund 450 Unternehmen aus 15 entwickelten europäischen Ländern.

Stoxx Europe 600: Rund 600 Unternehmen aus 17 europäischen Ländern.

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