50-30-20-Regel: So einfach und schnell kommen die Finanzen in die Erfolgsspur

Erfolg im Leben oder den Finanzen erscheint in vielen Phasen auf den ersten Blick zumeist nur wenig planbar. Zu viele Zufälle und unerwartete Entwicklungen beeinflussen scheinbar alles. Doch es gibt eine einfache Regel, die Ordnung und Perspektive schafft – eine Regel, die es selbst bei kleinem Einkommen möglich macht, etwas anzusparen. Hier lernen Sie diese Regel kennen: die 50-30-20-Regel.

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Sparschwein
© andibreit/pixabay.com

Der italienische Ökonom Vilfredo Pareto beschäftigte sich um 1900 herum mit Forschungen zur Vermögensverteilung in seinem Heimatland. Das Ergebnis: Etwa 20 Prozent der Italiener besaßen damals rund 80 Prozent des Vermögens. Aus dieser Betrachtung und der von möglichen Effekten oder Handlungsanleitungen entstand das Pareto-Prinzip, das bis heute in vielen Facetten immer wieder neu angewendet wird – beim Zeitmanagement genauso wie bei den Finanzen. Es besagt im Kern immer wieder das Gleiche. Schon ein kleiner Einsatz kann große Wirkung entwickeln – so auch beim Sparen.

Sparen und Geld anlegen mit der 50-30-20-Regel

Bei dieser Regel nehmen Sie Ihr monatliches Nettoeinkommen und teilen es in drei Positionen auf:

  • 50 Prozent sollen die Fixkosten oder lebensnotwendigen Grundausgaben vom Auto über die Miete und den Strom bis zu den Versicherungen abdecken.
  • 30 Prozent können Sie für Freizeit und andere persönliche Bedürfnisse einplanen – für Kleidung, Hobbys oder Urlaub beispielsweise.
  • 20 Prozent sparen Sie an. So bauen Sie Rücklagen für Notfälle auf oder sammeln Kapital für einen Immobilienkauf und die Altersvorsorge.

Ein Zahlenbeispiel zeigt gut, wie schnell dabei ein solider Kapitalstock entsteht:

  • Bei 2.000 Euro monatlichem Nettoeinkommen beträgt der 20-prozentige Sparanteil monatlich 400 Euro.
  • Nach einem Jahr summiert sich dieser Anteil schon auf 4.800 Euro und nach fünf Jahren besitzen Sie mit der 50-30-20-Regel bereits 24.000 Euro Vermögen.

Das Vermögen ist mit dieser Regel nach wenigen Jahren entstanden, ohne dass Sie auf etwas verzichten mussten. Auto oder Urlaub und viele andere Annehmlichkeiten konnten Sie sich trotzdem leisten und genießen. Müssen Sie Ratenkredite oder eine Baufinanzierung bedienen, hat der Schuldendienst aber immer Vorrang vor dem Sparen. In vielen Fällen kann die Zahlung von Kreditraten aber den Bereichen Fixkosten oder persönlichen Bedürfnissen zugerechnet werden. Das gilt besonders für einen Bau- oder Immobilienkredit.

Die 50-30-20-Regel im Alltag

Diese Regel vermag sogar noch mehr, als beim Kapitalaufbau zu helfen. Sie bringt generell Ordnung in die Finanzen, schafft einen besseren finanziellen Überblick und stärkt die persönliche Ausgabendisziplin. Bei der 50-30-20-Regel gehört es dazu, anfangs und später in regelmäßigen Abständen alle Ausgaben zu überprüfen und einzuordnen. Dabei ergibt sich oft viel weiteres Potenzial zum Sparen.

Lesen Sie auch: Sparen mit Kleinstbeträgen kann sich lohnen

Wie sehen die Kosten für Strom oder Telekommunikation aus? Gibt es günstigere Anbieter, zu denen Sie wechseln könnten? Brauchen Sie wirklich jede Ihrer Versicherungen? Wenn Sie solchen Fragen nachgehen und Anbieter wechseln oder Verträge kündigen, können Sie oft eine Menge Geld sparen. Viele machen sich im Alltag allerdings nicht die Mühe und zahlen deswegen nicht selten Hunderte Euro im Jahr für zu teure oder unnötige Dienstleistungen, Produkte und Verträge. Die 50-30-20-Regel hilft auch hier und bessert die persönlichen Finanzen damit weiter auf.

Manchmal sind diese Überprüfung oder ein Kassensturz sogar die Grundvoraussetzung, um bei der Aufteilung des Nettoeinkommens überhaupt auf einen freien Sparanteil von ungefähr 20 Prozent zu kommen. Häufig sind dazu außerdem echte Einsparungen durch Verzicht notwendig. Das schreckt viele ab, die 50-30-20-Regel anzuwenden. Sie sollten dann aber immer bedenken: Am Ende gewinnen Sie mit der 50-30-20-Regel auf einfache Weise bei jedem Einkommen durch Vermögensaufbau mehr finanzielle Freiheit – und damit auch die Freiheit, sich schon bald mehr leisten zu können.

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